Roadtrip to Tin Valley Retro Rentals (01. April 2022)

Am 01. April 2022, führte mich mein nächster Abschnitt in Richtung Big Bend National Park an der mexikanischen Grenze. Ich hatte leider nicht mehr die Zeit, diesen tollen Park zu besuchen, da ich schon am 03. April in Albuquerque sein mußte.

 

Dort holte ich später meinen Cousin Christian am Flughafen ab. Ich werde aber definitiv wieder hierhin zurückkommen und etwas mehr Zeit mitbringen! Somit blieb mir nur die Zeit für eine Übernachtung.

Am Vorabend hatte ich einen netten Abend mit meinem Motel Nachbarn – ein Biker aus Oregon. Dieser war alleine angereist und wartete jetzt auf seine Biker Freunde. Mit ihm leerte ich ein paar Bier, bei mal wieder netten Gesprächen. Das Bier merkte ich am Morgen, so daß ich mich nochmals im Bett umdrehte und noch was länger schlief. Trotz gefühltem langen Schlaf ging es um ca. 10 Uhr los. 

 

Nachdem ich an der gegenüberliegenden Tankstelle den fast leeren Tank aufgefüllt hatte, gönnte ich mir noch ein kleines Frühstück (Korndogs), bevor es dann hinter das Steuer ging und Sanderson verließ. Vor mir lagen „nur“ 300 km einsame Strecke, aber meinen ersten längeren Stop legt ich in Marathon ein.

Nach ca. 70 km erreichte ich dann den kleinen Ort Marathon. Am Straßenrand steuerte ich eine kleine Pizzeria an, welche aber leider geschlossen war. Und was sah ich da im Augenwinkel, ein paar alte verrostete Autos, unter anderem stand hier ein alter Porsche 914 – und das am mitten im NICHTS.

 

An der gegenüberliegenden Tankstelle füllte ich nochmals den Tank vom „Bambimobil“ auf (sowas wie am Tag vorher wollte ich nicht nochmals erleben). Ich gönnte mir wie so oft auf meiner Reise an der Tanke eine Pizza – aber nicht wie sonst, war sie ungenießbar.

old Porsche in nowhere

Jetzt hieß es – wo liegt der Campground? Ich hatte zwar eine Adresse bei meiner Buchung am Tag vorher bekommen, diese war aber mit dem Hinweis versehen, das man entweder per eMail oder SMS Kontakt aufnehmen sollte. Gesagt getan – ich schrieb eine kurze eMail und bekam postwendend eine Routenanweisung, welche ich euch nicht vorenthalten möchte.

Das könnte ja heiter werden dachte ich mir und machte mich auf den Weg. Die Fahrt war dann aber nicht so schlimm wie erwartet – aber es war eine einsame Fahrt. Vom kleinen Ort Marathon aus, lag mein Ziel noch noch ca. 150 km entfernt. Es ging über kurvenreicher Straßen, vorbei an tiefen, nicht abgesicherten Abhängen und durch die Vorläufer des Big Bend National Parks, ins Nirgendwo. Unterwegs, gab es immer mal wieder kleine Häuser, wo man sich denkt: Hier, am Arsch der Welt kann doch niemand wohnen, aber ich wurde eines besseren belehrt und traf auch auf einen Schulbus. Hier an der Grenze von Mexiko führte mich mein Trip auch durch einen Checkpoint der Border Patrol.

Jetzt stand am linken Straßenrand ein Schild mit der Aufschrift „Terlingua Ranch“ – hier mußte ich dann wohl abbiegen, die Weiterfahrt wurde jetzt „interessant“.

 

Zuerst ging es noch über einen schlecht asphaltierten und engen Weg, bevor es dann nur noch trockener Boden war und ich mal so richtig durch meinen Camper geschüttelt wurde. Dann tauchte nach einer dreiviertel Stunde der Campingplatz vor mir auf – Das „Tin Valley Retro Rental“ .Ich war endlich am Ziel und es waren erst 16 Uhr. Somit hatte ich noch viel Zeit um die Umgebung zu erkunden.

Hier noch eine kleine Anekdote der Besitzerin, welche mal wieder die Gastfreundlichkeit der Amerikaner bewies.

 

Als ich, während der Buchung des Campground über Paypal bezahlen wollte, war das irgendwie nicht möglich, nach einem kurzen Telefonat mit der Besitzerin, war es ok, Bargeld mitzubringen, was ich dann im Eifer des Gefechts vergaß am Automaten zu ziehen. Beim Verlassen des Campingplatzes am nächsten Tag, meinte die Besitzerin dann, ich solle einfach bezahlen, wenn ich das nächste mal wiederkomme – wie geil war das denn. Habe ihr dann aber später auf meiner Reise das Geld noch überwiesen.

Was ist das „Tin Valley Retro Rental“

Am Rande des Big Bend National Parks an den West Texas Mountains, hat sich die Besitzerin Reagan ihren Traum verwirklicht und ein großes Stück Land im Nirgendwo gekauft. Über die Jahre hat Sie ganz alleine diesen 90 Hektar großen Campground zu einem einzigartigen Ort verwandelt, den es so wohl nicht noch irgendwo anders gibt. Da der nächste wirklich große Ort, mehrere Meilen entfernt war, konnte ich mir einfach nicht vorstellen, daß es hier Strom und Wasser geben sollte. Aber auch daß hat sie in Eigenregie alles eigenständig geschafft.

Alle Campsites haben ihren eigenen Charakter! Jeder Platz hat seinen eigenen atemberaubenden Blick auf die Berge und liegt sehr abgeschieden. Aber was diesen mystischen Ort noch abenteuerlicher macht, ist, daß man auch hier diverse „Unterkünfte“ buchen kann.

Wenn man nur einen Platz zum Schlafen braucht, kann man in einem umgebauten VW-Käfer mit integrierten Doppelbett die Nacht verbringen. Auch waren 2 alte amerikanische Schulbusse an diesen abgelegenen Ort gebracht worden – hier hatten direkt mehre Gäste Platz zum übernachten.

Wer es etwas luxeriöser haben möchte, kann einen von 2 Airstreams mieten, welche dann auch etwas mehr Komfort bieten.

Was ich aber nicht erwartet hatte, war eine kleine „Yacht“ – ja richtig gelesen. Die Besitzerin hat eine kleine Yacht mitten in die „Wüste“ gebracht und diese für ihre Gäste umgebaut.

Die tierliebe der Besitzerin, erkannt man beim betreten des Campground sofort, hier gab es unter anderem Schweine, Hühner, Katzen und dann noch das Maskottchen des Campground – ein Esel names „Sampson“. Welcher auch manchmal durch den Campingplatz spaziert und Essen bei den Gästen „schnorrt“. Die Katzen werden hier dann auch richtig „hofiert“ – sie sind dafür zuständig den Campground so weit wie möglich von Schlagen frei zu halten. Nicht das die Katzen jagt auf die Schlangen machen, nein Sie essen den Schlangen einfach alles weg, wie z.B. Mäuse, Ratten, …..

Reagan zeigt mir dann meine „campsite“ mit Strom und Wasser. Ich machte es mir in der Hitze Texas‘ erst einmal in meinem Camper gemütlich, hier war zumindest Schatten. Ich machte mich dann auf den Weg und erkundete die Umgebung – immer dabei – meine Kamera. Ich wollte dann noch eben Nicole anrufen. Abe wie die letzten 50 km auch – kein Internet! Es gab nur einen kleinen Bereich auf dem Campingplatz wo mein ein sehr schwaches WLAN von der Besitzerin hatte. Ich schaffte es gerade mal ein paar Nachrichten mit Nicole zu schreiben – das war es dann aber auch.

Zurück am Camper ging so langsam die Sonne unter – es war jetzt ca. 20:30 und ich machte mir meinen Camper zurecht. Ich erlebte hier einen wunderschönes Sonnenuntergang über dem Corazon Peak. Und da war plötzlich dieses Geräusch – Klapperschlange in der Ferne. Ich verkroch mich in meinen Camper und schaute nach, ob es eine Möglichkeit für Schlangen gibt, in den Camper einzudringen. Ich hatte zwar nicht direkt Angst, aber ich hatte schon Respekt vor diesen Repilien. Eigentlich wollte ich versuchen, Nachts mein ersten Foto der Milchstraße zu schießen, welche direkt über dem Campground zu sehen sein sollte – es gelang mir aber nicht. Es reicht nur für ein tolles Sternenfoto, aus dem Camper heraus geschossen. Ja, aus dem Camper – wie gesagt – hier gab es ne Menge Klapperschlangen, welche Nachts aus ihren Löchern herauskommen und die heißen Steine als „Sonnenliege“ nutzten. Wieder so ein „mimi“ Situation von mir – lol. Irgendwann schlief ich dann erschöpft, entspannt und zufrieden ein.

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